Mazak 'Plug-and-Play'-Automatisierung als zentrales Thema auf der EMO 2019

Mit einem Ausstellungsrekord von 15 eigenständigen Automatisierungssystemen ist die Automatisierungstechnik auf der EMO 2019 bei Mazak eines der Schlüsselthemen.

Highlights sind vier neue, jeweils in Großbritannien entwickelte und gebaute schlüsselfertige Automatisierungszellen, die Zeugnis ablegen für Mazaks Engagement bei der Entwicklung zugänglicher 'Plug-and-Play'-Lösungen für seine Kunden.

Die vier Automatisierungssysteme wurden von der Mazak Automation and Manufacturing Systems (AMS) Group entwickelt, die in Europa grenzübergreifend lokale Automatisierungsprojekte in den verschiedenen Absatzgebieten unterstützt. Ziel der AMS Group ist es, die Stärken und die Bandbreite der für die verschiedenen Mazak-Maschinen verfügbaren Automatisierungsprodukte zu maximieren und den Mazak-Kunden innovative Lösungen anzubieten, damit diese ihre Produktivität und Ertragskraft steigern können.

In Kombination mit vertikalen Bearbeitungszentren bzw. Drehmaschinen von Mazak unterstreichen die vier ausgestellten Automatisierungssysteme Mazaks unternehmerischen Ansatz der branchenübergreifenden Zusammenarbeit mit einer Vielzahl an Drittanbietern.

Eine der ausgestellten Zellen ist mit einem eingebundenen vertikalen Fahrständer-Bearbeitungszentrum vom Typ VTC-530C – komplett mit einer kraftvollen 16,0-kW-Hauptspindel für Drehzahlen bis 12.000 min-1 und Siemens-Steuerung 828D – ausgestattet und wird durch eine Reihe von kollaborativen Robotern (Cobots aus dem Englischen collaborative robot) aus dem Hause Yaskawa unterstützt. Mit dieser Zelle wird auf der EMO die Herstellung eines Flugzeugsitzteils aus Aluminium demonstriert. Hierbei wird das Werkstück von einem Yaskawa-Industrieroboter des Typs GP25 mit einer Traglast von 12 kg in die Werkzeugmaschine geladen.

Nach erfolgter Bearbeitung wird das Teil vom GP25-12 wieder entladen. Anschließend übernimmt ein auf eine Traglast von 10 kg ausgelegter Yaskawa HC10-Cobot, der an einem autonomen fahrerlosen Transportsystem (AGV) von Grenzebach montiert ist, den Transfer der bearbeiteten Teile an eine Messstation. Ein weiterer HC10-Cobot führt die Teile zu Prüfzwecken einer Renishaw-Messzelle des Typs Equator zu.

Anders als bei herkömmlichen Robotern ist bei Cobots kein Schutzgitter erforderlich – mit dem angenehmen Nebeneffekt von Platz- und Kosteneinsparungen –, da Cobots bei Erfassung der Anwesenheit von Menschen automatisch stoppen.

Ferner wird auf der EMO eine VCN-530C-Maschine, komplett mit einem Roboter-Beladesystem des Typs MA-20/400 zu sehen sein. Das ausgestellte Modell ist mit einer optionalen 18.000-min-1-Hauptspindel und einem Magazin für 40 Werkzeuge in HSK-Ausführung ausgestattet. Der damit kombinierte Roboter kann Werkstücke bis zu einem Gewicht von 15 kg und einer Länge von 400 mm handhaben und eignet sich damit ideal für kleine automatisierte Durchläufe. Ein Beispiel hierfür ist die Herstellung elektronischer Schalterdosen, die auf dem Mazak-Messestand demonstriert wird. Sowohl die Werkzeugmaschine als auch das roboterbasierte Maschinenbeschickungssystem lassen sich über dieselbe SmoothG CNC-Steuerung und damit über dieselbe Bedieneinheit bedienen, während ein integriertes Laserscanning-System den laufenden Zyklus automatisch unterbricht, sollte es einen Bediener erfassen, welcher der Zelle während der Fertigung zu nahe kommt.

Als Besonderheit ist diese Maschine mit dem Umati-Messestand (Halle 9, Stand E24) verknüpft, so dass der Maschinenstatus in Echtzeit beobachtet werden kann. Mazak tritt auf der EMO 2019 als Umati-Partner auf und wird zwei Maschinen ausstellen, die mit dieser universellen Vernetzungsschnittstelle verbunden sind.

Auch das allseits beliebte Mazak-Drehzentrum QT-250 MSY kehrt zurück auf die EMO. Es wird in diesem Jahr von einem innovativen RoboJob Tower unterstützt, einem Automatisierungssystem, das bei geringem Platzbedarf den unbemannten Betrieb über lange Zeiträume ermöglicht. Der 4,6 Meter hohe Magazinturm wird mit Ablagetablaren mit Doppelaufzugsystem angeboten, wobei zum einen ein Roboter mit einer Traglast von 50 kg für den Transfer der Werkstücke zur Werkzeugmaschine beschickt wird und zum anderen der Bediener Teile nachladen kann.

Der Roboter kann nicht nur zum automatischen Laden der Werkstücke verwendet werden, sondern auch zum Wechseln der Spannbacken an der Werkzeugmaschine. Mit dem RoboJob Tower-System lassen sich erhebliche Produktivitätssteigerungen für die Hersteller erzielen – mit Rüstzeiten von gerade einmal fünf Minuten bei komplett neuen Teilen und zwei Minuten bei Wiederholteilen.

Die auf der EMO 2019 vorgestellte Zelle wird bei der Herstellung einer Oldham-Kupplung gezeigt und demonstriert damit, wie konkret Anwendungen mit kurzen Zykluszeiten von geeigneten Automatisierungssystemen profitieren können.

Last, not least wird auf der EMO als schlüsselfertige Automatisierungszelle von der Mazak AMS Group ein Drehzentrum des Typs QT-350 MY in Kombination mit einer Maschinen-Beschickungslösung TA-35/270 gezeigt. Dieses für die Beladung mit Rohlingen und Wellenteilen konzipierte Automatisierungssystem mit einem für 35 kg ausgelegten Turn-Assist-Roboter von FANUC ist in der Lage, Werkstücke mit einem Durchmesser bis 270 mm zu handhaben.

Die auf der EMO gezeigte Zelle wird bei der Herstellung einer Hydraulikzylinderwelle gezeigt, wobei der Roboter die Werkstücke zwischen den Arbeitsgängen umdreht. Eine in die CNC-Steuerung integrierte grafische Benutzeroberfläche (GUI) ermöglicht dem Bediener die zentrale Programmierung der gesamten Zelle von der Bedieneinheit der SmoothG-Steuerung aus.